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813 - Informationen rund um den
Obus – informations about
trolleybuses
Mit der ersten S-Bahn um 4:46 ging es am Montag morgen von Büttgen aus los.
Mit Umsteigen in Düsseldorf, Mannheim und Metz sollte ich um 11:28 Nancy
erreichen. Das frühe Aufstehen war vergeblich, der ICE hatte 15 Minuten
Verspätung, die er bis Mannheim auch nicht mehr aufholte, da der ICE3 –
so der Schaffner -aufgrund eines Defekts nicht die
volle Geschwindigkeit fahren konnte. Der IC nach Metz hatte jedochauch
einige Minuten Verspätung, so daß ich um 10 Uhr in
Metz eintraf. Die 40 Minuten Umsteigezeit nutzte ich, mir einen Eindruck von
dieser ehemaligen Obusstadt (1947-1966 zwei Linien). Zahlreiche Rosetten waren
noch an den Häusern zu finden.
Zur Endhaltestelle Vandroeuvre
bewältigt die Linie T1 im Obuerleitungsbetrieb ohne
Spurführung eine teilweise einspurige Straße mit hoher Steigung, hier vor der
Stadtsiluhette von Nancy ist Wagen 24 zu sehen. |
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Auch der
nördliche Teil der Linie T1 hat Abschnitte ohne Spurführung, aber mit
Oberleitung. Ich habe den Eindruck gewonnen, daß im
Oberleitungsbetrieb ohne Spurführung das Fahren komfortabler ist. Auf einigen spurgeführten Abschnitten klappert der gesamte Wagen, kein
Vergleich zu einem herkömmlichen Schienenfahrzeug (Die Einrichtung einer
richtigen Straßenbahn war wahrscheinlich nicht möglich, da der nördliche Streckenast für einen Gleiskörper kaum Platz ließ.
Unverständlich bleibt nur, warum kein reiner Obusbetrieb eingeführt wurde, denn
es erfolgt kein Komfortgewinn durch die aufwendige Schienenführung) Auf der als
reine Obuslinie vorgesehenen Linie 121 verkehren derzeit ausschließlich Diesel-
oder Gasbusse. Ich fuhr zum Depot, um über die bestellten Obusse etwas zu
erfahren. Alle sieben Ansaldobreda Obusse standen in
der großen Wagenhalle, bis auf den ersten Wagen trugen alle das gleiche
Kennzeichen (4379 W 62), welches auf eine vorübergehende Zulassung schließen läßt. Die Wagen wiesen folgenden km-Stand auf: 251 2.100 km
(Kennzeichen 1965ZA 54), 252: 321 km, 253: 180 km, 254: 163 km, 255: 260 km,
256: 202 km, 257: 185 km.
Weiterhin nicht im Linienverkehr zu finden: Die 7
Soloobusse von Ansaldobreda stehen mit dem
provisorischen Kennzeichen 4379 W 62 im Depot, hier Obus 254, 251 und 257. |
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In der Halle standen ebenfalls noch vier
ausgemusterte DUO-Busse 610, 611, 635 und 642 im
ausgeschlachteten Zustand. Einer (635) besaß noch Stangen
auf dem Dach, die übrigen waren vermutlich bereits zu reinen Dieselbussen
umgebaut. Um 18:05 ging es weiter nach Lyon um den nächsten Tag ganz dem
größten Obusbetrieb Frankreichs zu widmen.
In Lyon verkehrten auf allen
Obuslinien (1, 4, 6, 11, 13, 18 und 44) auch Obusse, auf der Linie 1 und Linie
44 jedoch auch Dieselbusse. Auch auf der Linie 6 wurde im Spitzenverkehr
morgens und im Spätverkehr ein Kleindieselbus eingesetzt. Dies ist mir
unverständlich, da für die drei, in der HVZ vier Kurse der Linie 6 sieben
Obusse zur Verfügung stehen.
Tagsüber werden für den 10-Minuten-Verkehr der
Linie 44 acht Kurse benötigt, nur drei davon waren von den neuen Cristalis-Obussen besetzt, hier begegnen sich die Wagen
1828 und 1833 vor dem Busbahnhof Gare de Vaise. |
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Auf der Linie, 1 und 44 werden nur die neuen Cristalis-Obusse eingesetzt, deren Verfügbarkeit noch nicht
ausreichend sind. 29 der 55 ausgelieferten Soloobusse
(weniger als 60%) konnte ich auf den Linien 1, 4, 18 und 44 erfassen, die Wagen
sind noch in der Anfangsphase, z.B hatte der Wagen
1837 eine Laufleistung von 11.961 km erbracht. Die neuen Cristalis-Obusse
ersetzen auf der Linie 1 und 44 die vorübergehend eingesetzten Dieselbusse, auf
Linie 18 Obusse 2620-30 (Bj.1978 mit alter Front) und der Linie 4 Wagen
1816-1825 (Bj.1977, 1995/96 komplett überholt mit erneuerter Vorderfront).
Wegen einer Demonstation
am Gare St.Paul wendeten die Wagen der Linie 1
bereits eine Haltestelle vorher am Ufer der Saône
(La Feuillée), hier überholt der Gelenkobus 1906 im
Zuge der Fqahrerschulung mit Hilfsmotor den
Soloobus 1807. |
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In der zuvor genannten Wendeschleife La Feuillée wartet der Soloobus 1824 auf seine Rückfahrt
nach Laurent Bonnevay. Er war ohne Abdeckung der
Rückachse unterwegs. |
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Auf dem Boulevard de la Chroix
Rousse laufen die Linien 18 aus Deleuvre
und 13 aus Montessuy zusammen. Beide Linie werden
hauptsächlich von den 25 Jahre alten Berliet ER
100-Obussen befahren, die Mitte der 90er Jahre komplett überholt wurden.
Vorne der Wagen 2623 im Einsatz auf Linie 18, dahinter Obus 2832 im Einsatz
auf Linie 13, der im Zuge der Überholung 1996 eine neue Front erhalten hat. |
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Abends ging es mit dem Nachtzug nach Limoges,
dort traf ich schon um 4 Uhr ein. Da der erste Obus erst nach 6 Uhr fuhr, ging ich
zu Fuß in das etwa 2 km entfernte Depot. Es liegt an der Haltestelle „E.
Ruben“ der Linie 2 und ist neu errichtet worden. Im Depot befindet sich
keine Fahrleitung, die Obusse werden mit Hilfsmotor in die Wagenhalle rangiert.
Um 5:50 Uhr verließ der erste Obus das Depot und der Fahrer legte die Stangen
per Hand an, dabei hilft ein Trichter in der Fahrleitung. Einige der jüngeren
Wagen besitzen eine automatische Stangenanlegevorrichtung, so z.B Wagen 436. 31 der 40 Obusse kamen zum Einsatz, zwei
Kurse der Linie 5 wurden von Dieselbussen befahren. Der Grund liegt darin, dass
der westliche Streckenanschnitt eine mit Fahrleitung versehene Verlängerung von
der Rue Francios Perrin bis
Roussillin (eröffnet 8.1.2001, ca. 700 m) erfuhr,
aber alle halbe Stunde (jeder dritte Kurs) eine etwa 500 m lange Schleifenfahrt
zur Endhaltestelle Plaisance durchführt. Ein Trichter
in der Fahrleitung an der Haltestelle „Porte Bonheur“ läßt auf einen geplanten Betrieb mit Hilfsmotor schließen,
aber vermutlich hatten die Obusse auf dem 500 m langen, jedoch steigungsreichen
Stück Probleme mit dem Hilfsantrieb.
Die 40 Obusse der TCL Limoges teilen sich in drei
Lieferlose auf, die Wagen 401-415 wurden 1983, 416-425 1987 und 426-440 1989
geliefert, hier ist Obus 419 aus der 2.Lieferserie im Einsatz auf der Linie 6
vor dem Bahnhof Gare de Bénédictins zu sehen. |
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Von Limoges ging es um 13:13 mit einem älteren Triebwagen, der auf teilweise einspuriger Strecke in mehreren Kopfbahnhöfen wendete, wieder westwärts. In Roanne stieg ich in einen noch älteren, ungepflegten Regionaltriebwagen um, mit dem ich um 18:37 in St.Etienne ankam. Vor dem Bahnhof Châteaucreux passierte die Linie 10, die überwiegend von Obussen bedient wurde. Auch auf der Linie 3 waren überwiegend Obusse zu finden. Die ehemaligen Obuslinien 7 und 6 fahren in einer obuswürdigen Frequenz von unter 10 Minuten, aber es sind hier Dieselbusse, auf letzterer Gelenkwagen im Einsatz zu finden. Die ehemalige Obuslinie 8 ist in die Linie 7 aufgegangen. Im Zuge der Linie 7 fehlen in der Fahrleitung einige Weichen, auch die Linienführung in Bellevue ist geändert. Die Linie 7 wird als Depotzufahrt genutzt; das keine Depot, in dem Obusse und Dieselbusse abgestellt werden, befindet sich in der Nähe der Haltestelle Thimonnier. Werkstattarbeiten werden in dem nördlich der Stadt gelegenen Hauptdepot durchgeführt, die Überführung dorthin erfolgt mangels Fahrleitung mit Hilfsantrieb,
so wurde am 27.3.2003 der Wagen 438 von der
Werkstatt überführt, am Bahnhof Châteaucreux legte
er die Stangen an, von hier fuhr er mit elektrischen Antrieb weiter. Er
erhielt offensichtlich gerade eine Generalüberholung mit neuer Front, wie
bereits die Obusse 430, 439, 447 und 450. |
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Für die Linie 3 werden 12 Obusse in der HVZ
benötigt, davon waren 8 Obusse, Linie 10 9 Wagen, davon 6 Obusse. Zwei weitere
im Depot (427 und 463), wobei der letztere tags zuvor noch auf der Linie 3 im
Einsatz war. Es handelt sich um einen der 1987 aus Grenoble übernommen Obusse
des Baujahrs 1977. Die übrigen eingesetzten Obusse stammen aus der Serie
426-450 vom Baujahr 1982.
Um 9:15 ging es mit einem neuen doppelstöckigen
Regionalzug nach Lyon, dort bestand direkte Anschluß
mit dem TGV nach Marseille. Dort angekommen, nahm ich eine der
beiden Metro-Linien zur Haltestelle Vieux Port. Hier
sah ich den ersten Obus auf der Linie 81, die alle 10 Minuten bedient wird
sowie kleine Heuliez-Dieselbusse der Serie 251-277,
die die übrigen ehemaligen Obuslinien 55, 57 und 61 bedienen. Bedingt durch
eine Demonstration war der Betrieb auf der Linie 81 unterbrochen und ich ging
entlang der Fahrleitung der Linie 80, die nur von Dieselbussen bedient wurde,
um zu erkundigen, ob die Obuslinie 54 in Betrieb ist. Bei der Linie 80 verkehrt
jeder 2.Wagen als Linie 80S über einen anderen Linienweg über die Rue Monte
Christo, der nicht mit Oberleitung überspannt ist. Auf der Linie 54 verkehrten
ausschließlich Obusse, ich fuhr von der Innenstadt zur Endhaltestelle Catalans, die unmittelbar am Mittelmeer liegt.
Obusse 202 und 216 an der Endhaltestelle Catalans, im Hintergrund befindet sich das Mittelmeer. |
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Auf dem Rückweg konnte ich festhalten, wie ein an
einer Straßenecke geparkter PKW den Obusverkehr behinderte, der wartende Obus
237 konnte erst passieren, als man den PKW angehoben hat und auf den
Bürgersteig gesetzt hat. Mit einem Obus der Linie 54 ging es dann weiter zur
östlichen Endhaltestelle Saint Pierre, bei der das Depot liegt. Man zeigte mir
freundlich alle Obusse die in der dortigen Werkstatt zur Reparatur standen und
gab mir zu verstehen, daß die Obusse nur noch bis
Juli 2004 verkehren werden. Einer aktuellen Wagenparkliste konnte man entnehmen,
daß Anfang 2003 die Obusse 215, 217, 220-222 und 238
ausgemustert wurden. Es verbleiben von den ehemals 48 Obusse nur noch 32 Wagen
(201, 202, 204-214, 216, 218, 219, 223-227, 230-237, 240, 245 und 248), die
jedoch für die Bedienung der etwa 20 Kurse der beiden Obuslinien 54 und 81
ausreichten. Am Depot endet auch die einzige Straßenbahnlinie von Marseille,
der Linie 68. Diese soll in den kommenden Jahren erweitert werden und in
Teilbereichen den Obus ersetzten. Nach zwei Haltestellen Fahrt mit der
Straßenbahn erreichte ich die Endhaltestelle der Linie 80. Mit einem hier
eingesetzten Dieselbus ging es dann zur Haltestelle am Palais Longchamp (Es war eine sehr unkomfortabele
Fahrt, es bleibt unverständlich warum solche Fahrzeuge die Obusse ersetzen!)
Von dort fuhr ich ein Stück mit der Obuslinie 81 bis zur Endhaltestelle Saint
Just, um von dort die Metro zum Bahnhof zu nehmen.
Obus 237 konnte in die Bd. De la Corderie nicht einbiegen, da ein PKW unmöglich geparkt
wurde. |
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Um 16:46 Uhr ging es
nach Sanremo weiter. Die Haltestellen
des Zuges hörten sich gut an (Nizza, Monaco usw.) und die Fahrt entlang der
Küste war ein Genuß. Um 20:20 Uhr kam der Zug mit
einer kleinen Verspätung am Grenzbahnhof Ventimiglia
an. Gleichzeitig ist in diesem Ort auch die Endhaltestelle der Obuslinie V von Sanremo. Leider wurde ich enttäuscht, es verkehrte kein
Obus mehr, ich mußte mit einem älteren Dieselbus
vorlieb nehmen. Am nächsten Tag stellte ich feststellen, daß
auf den 8 Kursen der Linie V nur vier Obusse eingesetzt wurden, während die
Linie T weiterhin wegen Straßenbauarbeiten in Taggia
(dort wurde auf einem Stück die Fahrleitung entfernt) von Dieselbussen bedient
wurde. Zumindest auf der Linie U, die alle 15 Minuten auf dem Stadtgebiet Sanremo die beiden Überlandlinien verstärkt, verkehrten
tagsüber ausschließlich Obusse. Hier kamen alle vorhandnen Bauarten von Obussen
zum Einsatz, und zwar Wagen 1500 (Bj.1985), Wagen 1600 und 1602 (Bj.1988) und
1712 (Bj.1991).
Nach Ausmusterung älterer Dieselbusse ist nun Obus
1500 der älteste Wagen in Sanremo, hier im Einsatz
auf der Linie U im Stadtzentrum von Sanremo in der
Nähe des Busbahnhofs, an dem die Überlandlinien V und T abfahren. |
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Auf der Linie V waren
die Obusse 1708, 1709, 1700 und 1701 zu finden. Die noch im letzten Jahr
angetroffenen Obusse 1501-1505 waren nicht mehr auf dem Depotgelände zu finden.
In der Zufahrt zum Betriebshof standen alte Dieselbusse, die vor kurzem von
neuen Dieselbussen abgelöst wurden, und zwar Fabrikat Iveco (vermutl. Nr.6131-6140, Laufleistung erst 2.000 km und
Scania (vermutlich 9601-9604, Laufleistung rund 21.000 km). Im Depot standen
die Obusse 1702, 1703, 1706 und 1707 sowie 1603 (ohne Stromabnehmerschuhe), in
der Werkstatt die Obusse 1712 und 1601 sowie im ausgeschlachteten Zustand die
Obusse 1704, 1705, 1710 auf dem Depotgelände. Es bleibt zu vermuten, daß auch bei Wiederinbetriebnahme der Linie T weiterhin
auch Dieselbusse auf den Obuslinien verstärkt zu finden sind, den 16 Kursen auf
den 3 Obuslinien stehen zur Zeit nur 14 betriebsbereite Obusse gegenüber. Es
wäre eigentlich sehr schade um den schönen Obusbetrieb.
Obus 2012 biegt aus dem Corso Torino
in die Busspur der Corso Buenos Aires ein, die eine vierspurige Einbahnstraße
stadtauswärts ist. |
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St. Etienne: http://www.stas.tm.fr/
Marseille: www.rtm.fr
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von Jürgen Lehmann