Reiseberichte |
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Besuch der Obusbetriebe
in Ungarn im Juni 2005
mit Abstecher
nach Timisoara (18.6.-23.6.2005)
In Ungarn gibt es drei Städte, in denen
der Obus verkehrt, und zwar in Budapest seit Dezember 1949, Szeged seit 1979 und Debrecen
seit 1985. Eine Fahrt im Juni 2005 führte mich in diese Städte, zeitgleich
erfolgte ein Abstecher in das angrenzende Rumänien nach Timisoara.
Am Freitag, 17.6.2005
ging es mit dem Nachtzug ab München um 23:44 Uhr zuzüglich rund 30 Minuten
Verspätung los, die Ankunft in Budapest erfolgte um 9:30 Uhr mit 20 Minuten
Verspätung.
Weitere Obuslinien
haben in den engen Straßenzügen nördlich des Bahnhofes Ihren Startpunkt, und
zwar die Linien 73, 76, 79 und 78. Der auf der Linie 73 eingesetzte Wagen 967
machte mit lauten Fahrgeräuschen auf sich aufmerksam. Er zählt zu den 50 von einst
173 russischen Soloobussen, die zwischen 1975 und 1984 beschafft wurden. Sie
kommen auf den Linien 73, 74, 76 und 78 zum Einsatz. Auf der Linie 78
verkehren Samstags und Sonntags wie auf der Linie
70 die Ikarus-Niederflurobusse des Baujahrs 2002. Auf den übrigen Linien
dominieren die 84 Ikarus-Gelenkobusse der Baujahre 1987-1989 ergänzt um 15
Gelenkwagen Ikarus 435T der Baujahre 1994-1996, die ausschließlich auf der
Linie 80 zu finden waren. Zahlreiche der Ikarus-Gelenkwagen wurden in den
letzten Jahren mit Matrix-Anzeige außen und einer Haltestellenanzeige innen
ausgestattet. Die Ikarus-Obusse sind vom Fahrgeräusch sehr leise, so daß beim Fahren das Geräusch der Kette, die zur Erdung
dient, dominierte. Zum Ersatz der russischen Obusse sind zur Auslieferung bis
2008 bei der Firma Ganz 45 Solaris - Soloobusse bestellt. Die ersten sechs im
April 2005 ausgelieferten Neufahrzeuge werden auf Linie 76 eingesetzt.
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Während die
Obuslinien 70, 72-82 teilweise gemeinsame Endhaltestellen haben somit ein Netz
bilden, ist die 15. August 1983 eröffnete Linie 83 ganz isoliert. Hier bestand bis
1972 bereits eine Obuslinie, die eingestellt wurde. Weitere Einstellungen
unterbleiben jedoch und das Netz wurde zwischen 1977 und 1983 ausgebaut. So
entstand in diesem Zeitraum das südliche Netz aus den Linien 77, 80-82, am
U-Bahn-Haltepunkt Stadionok verknüpft mit derLinie 75. Wie bereits erwähnt, werden die Linien 80 und
81 wegen Umbauarbeiten an der M2, die von 11.Juni bis 19. August 2005 dauern,gemeinsam bedient, die Wagen der Linie 80 fahren als
Linie 81 weiter, diese Gesamtlinie führt wie ein U zur Endstelle der
U-Bahn Örsverértere.
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Im Wesentlichen gilt
der Fahrleitungsplan von 1994 im TROLLEYBUS MAGAZINE, der mir eine große
Orientierungshilfe war. Lediglich der Südteil der Linie 75 wurde seitdem durch die
Straßenbahnlinie 1 ersetzt. Ferner ist die Verlängerung der Linie 82 in den
letzten Jahren hinzugekommen, sie hat nun wenige Meter von der Linie 74
entfernt ihren Endpunkt. Des Weiteren ist das innerstädtische Depot an der
Straße Damjanichutca an der Linie 78 aufgegeben
worden, in Teilen des Gebäudes befindet sich heute ein Einkaufszentrum mit
einem Kaisers-Markt. Das einzige Depot für die
Obusse ist nun an der Salgotarjaniutca am
zwischenzeitlich stillgelegten südlichen Streckenabschnitt der Linie 75, es
wurde 1962 hier neu errichtet.
Samstags und Sonntags wird auf allen Linien 10- oder 12 Minuten Verkehr
geboten. In Spitzenzeiten an Werktagen wird ein 5 bis teilweise 2-Minuten Takt
(Linie 81 morgens) angeboten, insgesamt sind dann 130 Obusse auf den 13
Obuslinien im Einsatz.
Am Montag unternahm
ich dann einen Abstecher nach Rumänien, der Reisebericht
ist unter http://obus269.homepage.t-online.de/s711ruma.htm
zu finden!
Von meinem Abstecher
nach Rumanien kam ich am Montag abend mit Umstieg in Szolnok
um 21:01 in Szeged an. Dabei nahm ich auf dem
letzten Stück eine Regionalbahn, auch diese war sehr unsauber, aus den Fenstern
konnte man kaum herausschauen. Die sonst genutzten Wagen der IC-Züge waren
gepflegter, die Nutzung konnte jedoch nur mit Aufpreis erfolgen.
Am derzeit in
Renovierung befindlichen Bahnhofsgebäude befand sich die Endhaltestelle der
Straßenbahnlinie 1, die mich in die Innenstadt brachte. Die Innenstadt
von Szeged gefiel auf Anhieb. Auf dem Platz im
Zentrum bot Live-Musik zahlreichen Gästen der Außengastronomie Unterhaltung.
Die Häuserfronten waren fast ausnahmslos saniert und machten einen guten
Eindruck. Nach der Hotelsuche suchte ich ein Restaurant an der Obuslinie 5+9 auf.Das Obusnetz besteht aus vier Linien (5, 7 ,8 und 9)
und ergänzt ein aus drei Linien bestehendes Straßenbahnnetz. Die Linie 7
entspricht der ersten 1979 eingeführten Stecke und verkehrt nur tagsüber. Die
Linie 5 und 9 führt in ein Neubaugebiet. Nach Neubau eines TESCO-Einkaufszentrums wurde zuletzt die Obuslinie 8
dorthin verlängert und wendet auf dem Depotgelände. Dieses ist zugänglich, da
sich auch andere Firmen hier befinden. Es konnte der Volvo-Niederflurobus 850
gesichtet werden, als er in die Waschhalle fuhr, in der Werkstatt standen zwei
Wagen (Skoda 21 Tr) mit der Nummer T 800.
Ebenfalls standen im Depot mehrere Citaro-Dieselbusse
mit der gleichen Lackierung wie die Obusse (die Dieselbusse in Szeget haben alle eine andere Lackierung). Sie kamen auf
vereinzelten Umläufen der Obuslinien 5 und 9 in den Morgenstunden zum Einsatz.
An anderer Stelle wurde berichtet, daß die
gebraucht beschafften Niederflurbusse zum Umbau als Obus vorgesehen sind. Die
im Internet angekündigten Fahrten mit Niederflurobussen auf der Linie 7 wurden
jedoch von Skoda 14Tr-Obussen bedient, der Volvo-Niederflurobus konnte auch am
Folgetag nicht auf der Linie 7 gesichtet werden.
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Im Depot abgestellt und
ausgeschlachtet standen die Wagen 500, 501, 144, 148 und den ehemalen Wagen3202+3205 aus Brno.
Auf dem Abstellplatz stand Brno 3201 neu verblecht.
Der Wagenpark des
Obusbetriebs machte einen gepflegten Eindruck. Neben mittlerweile 18 Skoda
15 Tr-Gelenkobussen, von denen sieben gebraucht
aus der Tschechei kamen, sind auch einige Ikarus-Gelenkobusse zum Einsatz,
darunter auch die letzten beiden 2001 aus Eberwalde angekauften Gelenkwagen.
Die Obusse besitzen keine Seilfänger, teilweise sind die Vorrichtungen hierfür
noch vorhanden. Die Straßenbahnlinie 1 ist ebenfalls in einem guten Zustand,
hier dominieren gebrauchte Wagen aus Potsdam, Cottbus und Rostock, die in den
letzten Jahren angekauft und grundüberholt
wurden. Die Linien 3 und 4 verkehren mit alten Gelenkwagen aus ungarischer
Produktion, die Wagen und die Strecke macht stellenweise einen
abgewirtschafteten Eindruck.Die Obusse fahren
teilweise mit hoher Geschwindigkeit, den genauen Spitzenwert konnte ich jedoch
nicht ablesen, da im betreffenden Wagen der Tacho defekt war.
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Von den ehemals 47
ZIU 9-Obussen aus russischer Produktion 1979 bis 1986 beschafft, sind noch neun
Wagen betriebsbereit, ein Wagen stand im Einsatz auf der Linie 8, am Abreisetag
befuhr ein Wagen die Linie 5.
Eine weitere Linie,
Linie 4A genannt, gab es vom 30.6.1995 bis 31.12.1999 mit einer Wendeschleife
in Dobozi. Diese Schleife bedient seit dem 2.
Mail2005 die Obuslinie 3E in einem rund 30 Minuten-Takt, die Obusse fahren von
hier mit Hilfsantrieb eine große Endschleife nördlich der Innenstadt. Die
Fahrtroute deckt sich teilweise der Wendeschleife der Straßenbahnlinie 1.
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Ich nahm am Bahnhof einen
Obus der Linie 2, es war Wagen 345, einer der neu gelieferten Solaris/Ganz-
Obusse ohne Hilfsmotor. Es handelt sich um die ersten Obusse in
Niederflurbauweise für den Betrieb. Ein Rollstuhlfahrer nutzte bereits den
neuen Service, es gab jedoch an seiner Austiegshaltestelle
Probleme mit der elektrisch ausfahrenden Rampe. Erst nach etwa acht Versuchen
rastete die Rampe ein und die Tür konnte geöffnet werden.
Das Depot befindet
sich in Bahnhofsnähe zwischen Straßenbahndepot und dem Busbetriebshof. Im
Sommer stehen 21 Wagen im Einsatz, in der Winterhälfte ab 1.9.05 23 Wagen. Es
gab ein Fahrplanheft zu kaufen. An den Haltestellen war ein Aushang mit
deutschsprachigem Hinweis „Reiseberatung“ zu finden. Im Fahrplanheft sind auch
die Fahrpläne der zahlreichen Dieselbuslinien abgedruckt. Diese dominieren das
Stadtbild, obwohl die Obus- und Straßenbahnlinien einen dichten Takt aufweisen,
zum Beispiel die Straßenbahnlinie 1 in Spitzenzeiten alle 2-4 Minuten! Aber
auch einige Dieselbuslinien fahren im dichten Takt. So verkehrt die Linie 31,
die etwa dem Verlauf der ehemaligen Straßenbahnlinie 5folgt, in einen Takt von
5 Minuten in der Hauptverkehrszeit.
Es blieb ein guter
Eindruck von dem Zustand der ungarischen Obusbetriebe. Durch Neubeschaffungen und
der im guten Zustand befindlichen Fahrleitung (Aufhängung nach Kummler & Matter - Prinzip) haben die Betreibe noch
eine lange Zukunft vor sich. Es gab übrings für
alle Betriebe Tageskarten, die am Kiosk erhältlich sind.